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1.1.7. Maßnahmen zur gesellschaftlichen Konsolidierung der Rassenhygiene
Zur Durchsetzung und Verbreitung der eugenischen Ideen bedurfte es weiterer Schritte.
So gründete u.a. Ploetz 1904 das „Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie“ (AGRB), die erste eugenische Zeitschrift, die trotz kleiner Auflage zur Verbreitung der Rassenhygiene in der akademischen Intelligenz beitrug (vgl. Schmuhl, S. 91).[14]
Am 22. Juni 1905 gründete Ploetz u.a. mit Rüdin die „Gesellschaft für Rassenhygiene“ in Berlin, die „erste eugenische Gesellschaft der Welt“ (Drechsel, S. 123); 1907 umbenannt in „Internationale Gesellschaft für Rassenhygiene“, der sich Lenz ebenfalls später anschloss. Die Gesellschaft sollte die Ideen der Rassenhygiene innerhalb der Bevölkerung verbreiten.
1911 initiierte u.a. Rüdin eine Präsentation der Rassenhygiene auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden.
In der Nachkriegszeit nach 1918 gelang es der Rassenhygiene, in die wissenschaftlichen Bereiche der Genetik, Anthropologie, Psychiatrie, Kriminalbiologie und Blutgruppenforschung einzudringen; ferner in sozialpolitische Vereinigungen und in die Politik durch Beratungstätigkeiten.
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