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1.1.1. Thomas Robert Malthus
Etwa dreißig Jahre nach Beginn der industriellen Revolution in England veröffentlichte Thomas Robert Malthus, anglikanischer Geistlicher, Nationalökonom und Historiker, den „Essay on the Principle of Population as it affects the future improvement of society“ (deutsch 1807: „Versuch über die Bedingung und die Folgen der Volksvermehrung“), in der er die „Übervölkerungstheorie“ entwickelt, d.h. dass die Verelendung der ärmsten Schichten umso schneller voran schreite, je unkontrollierter ihre Vermehrung statt finde. Mittel dagegen wären sexuelle Enthaltsamkeit der Armen sowie zur Verschärfung ihrer Lebensumstände die Entziehung der Unterstützungszahlungen. Malthus ging davon aus, dass ein friedliches, ohne Eingriffe von oben existierendes Mit- und Nebeneinander von Menschen aufgrund der Naturgesetze des fortwährenden Überlebenskampfes nicht möglich sei. Diese, im folgenden ‚malthusianistisch‘ genannte Sozialtheorie, fand sich später auch, obwohl sie lediglich eine quantitative Geburtenbeschränkung vorsah, in den Theorien der Rassenhygieniker wieder.
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