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2.2.3. Die latente Faschismusgefahr in der BRD
Laut Kühnl sei auch in der heutigen Gesellschaft der BRD die Gefahr einer Wiedererstarkung des Faschismus latent vorhanden, da die Sozialstruktur des Kapitalismus sich nicht wesentlich verändert habe.
Selbständiger Mittelstand und andere Sozialgruppen seien bedroht von sozialer Deklassierung; ökonomische Rezessionen verursachten immer wieder Krisenangst; autoritäre Mentalitäten seien weit verbreitet; das Weltbild breiter Schichten sei durch ein Freund- Feind- Schema bestimmt; ein jederzeit aktualisierbares Agressionspotential gegen Minderheiten sei beträchtlich; die herrschende Klasse könnte wieder in eine Lage geraten, in der ihr ein Bündnis mit dem Faschismus opportun erscheint.
Der Faschismus bestehe also weiter als Möglichkeit, solange der Kapitalismus besteht. Lösungsmöglichkeit sei nicht allein die Verstaatlichung der Wirtschaft, wenn sich die Menschen, wie das Beispiel der sozialistischen Länder zeige, nicht als Subjekte des Geschehens erführen. Zur Faschismusüberwindung sei dementsprechend ein Sozialismus mit einer Fundamentaldemokratisierung zu schaffen.
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