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8. Aktueller wissenschaftlicher Rassismus in der Neuen Rechten am Beispiel der Zeitschrift „Neue Anthropologie“
Nach 1945 traten kontinuierlich weiterhin rechte Gruppierungen in Erscheinung, Überreste der nationalsozialistischen Ideologie reichen bis heute bis in sog. bürgerliche Parteien wie CDU/CSU hinein.
Auch in der Wissenschaft tauchen immer wieder rassistische Züge auf, so z.B. am Institut für Humanbiologie der Universität Hamburg unter dem (inzwischen emeritierten) Direktor Rainer Knußmann, wo bis in die jüngste Zeit Vorlesungen zur ‚Rassekunde des Menschen‘ stattfanden (vgl. zu dieser Debatte: AG gegen Rassekunde). Diese biologistische Kontinuität findet große Zustimmung innerhalb der Neuen Rechten in der BRD. Anhand des Beispiels der Zeitschrift „Neue Anthropologie“[92] soll die Kontinuität von faschistisch geprägten Denkweisen in der Biologie, speziell der Eugenik aufgezeigt werden. Die „Neue Anthropologie“ befindet sich in kompletter Auflage vom 1. Jahrgang 1973 bis zum 19. Jahrgang 1991 in der Bibliothek des Institutes für Humanbiologie, wobei erst 1990/91 handschriftliche Vermerke auf den Deckblättern wie „gratis“, „abbestellt“ oder „ohne Aufforderung zugesandt“, vermutlich von Knußmann selbst, zu finden sind. Ein Schild mit der Aussage der Distanzierung des Institutes von solcher Art Literatur wurde erst 1990 nach Protesten von Seiten Studierender angebracht (vgl. ebd., S. 55).[93]
Bei der Lektüre der „Neuen Anthropologie“ ist die gedankliche Nähe zu jenen Rassenhygienikern, die 1933 die Machtübernahme der Nazis begeistert aufnahmen bzw. zu Hitler selber, auffallend. Anhand einiger Beispiele aus einzelnen Beiträgen soll dies nun dargestellt werden.
Die „Neue Anthropologie“ gilt als Organ der „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“, deren erster Vorsitzender Jürgen Rieger ist (vgl. Fußnote 84). Zum „wissenschaftlichen Beirat“ der Gesellschaft gehören u.a. eine Anzahl Alt- und Neonazis, z.B. Dr. Rolf Kosiek (NPD- Ideologe), Dr. H.G. Amsel (Mitglied der antisemitischen Organisation „Gesamtdeutsche Arbeitsgemeinschaft“), Dr. H.W. Hammerbucher (häufiger Autor des NPD- nahen Organs „Deutsche Wochen- Zeitung“) (vgl. Billig, S. 123f.) oder Alain de Benoist (Vordenker der französischen Neuen Rechten) (vgl. AG gegen Rassekunde, S. 36).[94]
Inhaltlich ist die Zeitschrift folgendermaßen aufgebaut: Nach einigen ausführlich gestalteten Artikeln, deren Thematiken später von mir aufgegriffen werden, folgen Kurznachrichten sowie eine Zeitschriftenumschau und Buchbespechungen der Anthropologie.
Interessant ist hier die Ausgabe 3/82, in der, außer der in Fußnote 86 bereits erwähnten US- Zeitschrift „Mankind Quarterly“, das Buch des ehemaligen Leiters des Institutes für Humanbiologie der Uni Hamburg, Rainer Knußmann, von Jürgen Rieger persönlich (Kürzel J.R.) besprochen wird. Dabei bewertet Rieger: „Insgesamt gesehen ein Buch, das die wesentlichen Erkenntnisse und Forschungsrichtungen gut abhandelt.“ Für besonders gelungen hält er Knußmanns Passagen über die „geographische Differenzierung des Menschen“: „(...) die Psyche auch eine rassische Variabilität besitzt. Dies wird hinsichtlich der Intelligenz näher ausgeführt, wobei die für und gegen die These, daß Negriden erbbedingt geringere Intelligenz haben, entsprechenden Umstände erwähnt werden (...) an einer Stelle erwähnt [Knußmann], daß generell helle (allerdings nicht höchster Helligkeitsgrad) Augenfarbe und hohe Intelligenz korreliert sind, und auch darlegt, daß skandinavische Kinder gegenüber solche jüdischer Abstammung [!!] bessere Leistungen in der Raumorientierung und Koordination von Sinneswahrnehmengen und Bewegungen erzielen, während sie ihnen in sprachlichen Leistungen unterlegen waren (...)“ (NA §/82). Rieger bedauert allerdings, dass Knußmann keine „wissenschaftlichen“ Argumente für die Unterbindung von „Rassenmischungen“ sehen würde.[95]
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Leitartikel der NA ähneln sich im Laufe der Jahre auffallend. Sämtliche Thematiken sind miteinander verwoben, der rote Faden spinnt sich jedoch um das Muß der Schaffung einer „eugenischen Elite“, eines „Neuadels“ (Hubertus Brockmann in NA 4/80). Dies ausgehend von Charles Darwins Leitgedanken der Gruppenauslese, dass jene Eigenschaften am besten gedeihen würden, in denen am meisten gegenseitige Zuneigung bestünde, die aber mit anderen Gemeinschaften in Konkurrenz stehen würden (was Eigenschaften wie Treue und Mut begünstige) zwecks Auslese der Stärkeren (Leistungsprinzip) (vgl. Arthur Keith in NA 1/ 73). So auch der „Katechismus der Evolution“ (NA 3/79, unbekannter Autor): „Die stammesgeschichtliche Höherentwicklung der Lebewesen schreitet auf dem Wege der Auslese und Ausmerze fort.“[96] Der Evolutionsprozeß würde allerdings durch „Rassenmischung“ durchkreuzt, ein geistiges Zurückbleiben wäre die Folge. Nur „reine Rassen“ würden die Höherentwicklung der Kulturen garantieren.
Dabei wird in vielerlei Hinsicht besonderer Wert auf die „körperliche und geistige Gesundheit des Volkes“ (Werner Freytag in NA 3/82) gelegt. Dabei muss erwähnt werden, dass die Autorenschaft[97] der NA grundsätzlich von der Vererbung von Verhalten und Intelligenz ausgeht[98], wie sich im Weiteren noch zeigen wird.
So benennt Rolf Kosiek das „Volk als genetisches Sammelbecken und Traditionsträger“, genauer: „(...) die große Bedeutung des Volkes als der natürlichen Einheit der Evolution auch auf dem Bereich der geistig seelischen Merkmale“, beruhend auf „langsame[r] Wandlung des Gesamterbgutes von Populationen“[99] (NA 2/77).
Da die Vererbung in derart starker Weise (so zumindest nach den Autoren der NA) das „Volk“ und/ oder die „Rasse“ [natürlich der Deutschen oder „Europiden“; Anm. d. Verf.] beeinflusse, erscheine eine „Erbgesundheitspolitik“ zur „Auslese“ dringend erforderlich.
Zunächst einmal erfordere dies eine Veränderung im Erziehungswesen, konträr zu der „Leugnung“ der Leistungsunterschiede im Sozialismus/ Marxismus[100] (vgl. Max A. Höfer in NA 4/81) oder der SozialisationstheoretikerInnen (vgl. Kürzel „C.P.“ in NA 3/4/90 sowie Rolf Kosiek in NA 2/77). Kosiek fordert daher, dass die Pädagogik „der Ungleichheit der Schüler Rechnung tragen“ müsse, da „die Ungleichheit menschlicher Begabung in der Natur des Menschen liegt“ (ebd.). Rieger fordert in der NA 1/78 die „Leistungsschule und eine gleichartige Universität“, damit Intelligente nicht „auf leistungs- und anforderungslosen Schulen so frustriert werden, um einen schönen neudeutschen Ausdruck zu gebrauchen, daß der Ausweg aus der Langeweile in Alkohol, Drogen und Rauschgift gesucht wird“.
„Ausländer fremder Rassen“ finden in der „eugenischen Elite“ keinen Platz, da sie das „deutsche Volk“ unterwandern würden[101] (vgl. hierzu auch die in durchweg jeder Ausgabe der NA erscheinenden Zahlen zur Zuwanderung in der BRD und die Kommentare zum Geburtenrückgang innerhalb der deutschstämmigen Bevölkerung im Nachrichtenteil)[102]. Massiv werden schlechte Eigenschaften an anderen als der eigenen „Rasse“ festgemacht: „Mischlinge“ zwischen zwei „Rassen“ wiesen z.B. körperliche und charakterliche Disharmonien auf, die höchst anfällig für Drogen seien, aber auch für Krankheiten (vgl. August Vogl, NA 1/85). John R. Baker empfiehlt daher in NA 3/75, daß die Vermeidung von Eheschließungen verschiedener „Rassen (...) zum Besten der Realgattung Mensch“ wäre.
Auch die angebliche Vererbung von Intelligenz kommt in den negativ zugeschriebenen Eigenschaften der „Ausländer“ oder „anderen Rassen“ zur Verwendung. Z.B. behauptet Rieger in NA 1/78, dass „Neger“ in IQ- Tests schlechter abschneiden würden, obwohl diese „kulturneutral“ gestaltet gewesen wären. Laut Alexander Schmidt- Klieber in NA 4/86 seien die „weißen und mongoliden Rassen“ besonders intelligent, da sie die stammesgeschichtlich ältesten „Rassen“ seien und aus evolutionstechnischen Gründen im Bereich der Intelligenz weiter entwickelt seien. Im Verhalten bedeute dies, dass die „negride Rasse“ ein „urwüchsigeres, sinnlicheres Verhalten“ sowie eine „geringere Disziplinierbarkeit“ hätte und in vielen körperlichen Ausprägungen „eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Primaten Gorilla hat“. Donald A. Swan entwickelt in seinem Artikel über die „Negerrasse“ ähnliches (vgl. NA 2/77): Der „Neger“ besäße eine geringere Hirngröße als andere „Rassen“, die „Neger“ und „Australier“ seien „primitive Völkerschaften“, im Aussehen „affenhaft“ oder „fötenhaft“. Die „Pygmäen“ beispielsweise seien „primitiv“ und kulturlos, Frauen der „Buschmänner“ und „Hottentotten“ entwickelten ein „monströses Erscheinungsbild“. Aus alledem folge: „Das Verhältnis der Negervölker und der übrigen primitiven Völkerschaften in den südlich der Sahara gelegenen afrikanischen Gebieten zu den weiter fortgeschrittenen Völkern und Kulturen Europas und des Mittelmeerraums läßt sich am ehesten in den Kategorien einer gehemmten Evolution, eines psychischen Defizits und eines kulturellen Nachhinkens deuten.“[103]
Laut NA werden „psychische Auffälligkeiten“ wie z.B. Alkoholismus, Kriminalität, Homosexualität und „Geisteskrankheiten“ anderer Prägung konsequenterweise ebenfalls vererbt. Auch hier würde wieder ein Zusammenhang zur „Rasse“ bestehen. Werner Freytag schreibt in NA 1/85 zur Homosexualität, dass sie eine „der ausgeprägtesten psychischen Störungen“ sei, eine Verfallserscheinung wie „eindeutig psychopathische Machwerke (...) in Musik, Malerei oder Bildhauerei“[104], sie übertrage Krankheiten wie AIDS und sei insgesamt „völkerschädlich“ und „moralisch zerstörerisch“. Die Gesetzgebung müsse „verstärkt gegen solche Abartigen vorgehen“.
Der Alkoholismus wird von Helmut Malitz in NA 3/79 als „Volksseuche“ betitelt, Alkoholiker seien „Vagabunden, Landstreicher, Tramps und Gammler“, „meist haltlose Psychopathen“, die keiner Arbeit nachgehen würden. „Sie leben von Sozialhilfe oder begehen kleine Diebstähle und werden sehr oft kriminell. In den letzten Jahren haben sich auch heimatlose Ausländer dazu gesellt.“ Da Kinder von Müttern, die alkoholabhängig sind, oft Mißbildungen aufweisen, wird in den Nachrichten der NA 1/78 gefordert, zu „verhindern, daß solche physisch, psychisch und sozial gefährdeten Kinder geboren werden.“
Zur Kriminalität bemerkt Rieger in NA 1/74 folgendes: Kriminelle hätten meist eine geringere Intelligenz („Schwachsinn“); „Neger“ und „aus dem Süden stammende Fremdarbeiter“ ebenso, daher wären diese „Rassen“ grundsätzlich krimineller. Auch in günstigsten Umweltbedingungen könnten „geborene Verbrecher“ ihre Anlage „zur Überschreitung gesetzter Ordnung“ nicht bezwingen. Rückfallverbrecher seien „fast ausnahmslos Psychopathen, also abnorme Persönlichkeiten verschiedener Art“, schon „etwa 2/3 der Väter der Schwerkriminellen [seien] entweder Psychopathen oder Trinker oder Kriminelle oder mehreres zugleich“. Als strafrechtliche Konsequenz fordert Rieger die Todesstrafe, lebenslange Absonderung (in den Ländern, in denen die Todesstrafe (noch) nicht erlaubt sei), oder die Sterilisation, um die „Anlagen“ nicht weiterzugeben. Bei Sexualverbrechern empfiehlt er zur Triebreduzierung die Kastration. Begründung: „Es ist ein Unding, Minderwertigen in jedem Fall dieselben Rechte zuzugestehen wie Vollwertigen.“ Und: „Ein Verlust ist also durch die Ausmerze unter keinem Gesichtspunkt gegeben.“ Da „Schwachsinnige“ grundsätzlich als potentiell kriminell einzuschätzen seien, plädiert er auch für die Sterilisierung aller „Schwachsinnigen“.
Eine geradezu ‚ideale‘ Zusammenfassung der eugenischen Forderungen, die ansonsten ausschnittsweise in zahlreichen Ausgaben der NA zu finden sind, bietet der Artikel in NA 4/80 von Hubertus Brockmann: „Erbgesundheitspolitik- ein brennendes Problem“. Er führt an, die Menschheit sei auf dem Wege, „an Qualität zu verlieren“. Die Geschichte lehre, „daß der Niedergang körperlicher und geistiger Gesundheit zum Niedergang alter Kulturvölker“ geführt habe. Es zeichne sich „das Heraufkommen der gelben und schwarzen Rassen in Rivalität mit den Weißen[105]“ ab.
Es sei kein wirklicher medizinischer Fortschritt, dass auch den „Schwachen und Kranken“ Vermehrung ermöglicht werde. Da aufgrund angeborener körperlicher und geistiger Defizite erzieherische Maßnahmen keine Hilfe sein würden, sollte besser die Entstehung des „Minderwertigen“ gesteuert werden. Er droht: „Denn auf dem Boden von Krankheit und erblicher Belastung und ungeordneten sozialen Verhältnissen erwächst vielfach das Böse.“ Er verweist auf einen „Rückgang der Begabung“ der Menschheit, des Anwachsens von „störend schwach Normalen“, „Beschränkten“ sowie „Halbidioten“. Diese Menschen würden oft kriminell auffällig werden; Resozialisierung wäre dann konsequenterweise der falsche Weg, Eugenik der wirksame.
Ziel sei die „Heranzüchtung besseren Menschentums“ durch Verbindung „begabter junger Leute“, einer „Elite“[106]. Es folgt in Brockmanns Artikel eine Lobesrede auf die Rassenhygiene der Nationalsozialisten sowie ihr „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“. „Untermenschen“ und „Asoziale“ hätten kein Recht auf Menschenwürde. Sie müssten sterilisiert werden, denn das ungeborene Kind hätte ein Recht auf einen „gesunden Geist in einem gesunden Körper“. Zudem würde der Staat in starkem Maße Folgekosten für die Unterhaltung von Nervenheilanstalten, Sonderschulen, Gefängnissen, für die Strafjustiz und Verbrechensbekämpfung und für die Unterhaltung von Frührentnern sparen. Sterilisation empfiehlt Brockmann ebenfalls für geistig Behinderte und „Geisteskranke“.
Am Ende sei noch auf die Rolle der Frau in der NA hingewiesen. In NA 4/81 berichtet August Vogl über seine Sichtweise der Gleichberechtigung. Er beklagt die „Vermännlichung“ der Frau in ihrer Abwendung von „ihren unersetzlichen Aufgaben der Hausfrau und Mutter“. Der Nachwuchs trüge schwere seelische Schäden davon wie z.B. Alkoholismus und Kriminalität. Dazu würden berufstätige Frauen sich „unmittelbar ausmerzen“, da sie weniger Kinder gebären würden. Zudem würden Frauen und Männer nun einmal „körperlich- seelische Unterschiede“ aufweisen und müssten sich also, im Sinne der Fortentwicklung der Menschheit, „spezialisieren“. Helmut Malitz sieht in NA 3/79 die Gefahr des Alkoholismus bei Frauen, wenn sie „im Beruf durch tapferes Mithalten gegenüber dem Mann gleichberechtigt sein wollten“. Weiterhin finden sich in der Nachrichtenrubrik fast durchgängig Hinweise, dass ältere Gebärende oftmals behinderte Kinder zur Welt bringen würden und dass Frauen daher angehalten seien, möglichst frühzeitig ihre „Kinderwünsche“ zu verwirklichen[107].
[92] Herausgeber ist der bekannte Hamburger Nazi-Funktionär und Rechtsanwalt Jürgen Rieger, der seit 1974 auch den ersten Vorsitz der „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“ innehat (vgl. Flugblatt der Hamburger Antifaschistischen Gruppen), ehemals „Gesellschaft für Erbgesundheitspflege“, die als Herausgeberin der „Neuen Anthropologie“ fingiert (vgl. Flugblatt des VVN- BdA).
[93] Offensichtlich stehen die Anbringung besagten Schildes und die handschriftliche Rechtfertigung für die Annahme der Zeitschrift in einem Zusammenhang, wie die Jahreszahlen vermuten lassen.
[94] Vergleichbar erscheint in diesem Zusammenhang der Aufbau eines Netzwerks von Rasseforschern in den USA in den 50er/60er Jahren des 20. Jahrhunderts um die „International Association for the Advancement of Ethnology and Eugenics“ und die Zeitschrift „Mankind Quarterly“, die in der NA immer wieder besprochen und/ oder zitiert wird (z.B. NA 3/82). Ihr Ziel war eine politische Beteiligung an der Diskussion um Rassentrennung unter wissenschaftlichen Zeichen. Es bestanden von Seiten der Organisation wie der Zeitschrift enge Kontakte zur Neonazi- Szene in den USA und Europa. Die Zeitschrift „Mankind Quarterly“ wurde von Wickliffe P. Draper finanziert, dessen Stiftung „Pioneer Fund“ während der NS- Zeit Propagandamaterial des deutschen Rassenamtes in den USA verteilte.
[95] Anmerkung: Die Buchbesprechung Riegers verfälscht in der Tat nicht die inhaltliche Ausrichtung von Knußmanns Buchs.
[96] Ein weiteres Beispiel von Christian Mattausch, NA 4/86: „(...) Siebung durch Wettbewerb im weitesten Sinn, soziale Schichtung, Bildung von Hierarchien. Und natürlich auch die Ausfilterung des Bodensatzes im sozialen Kreislauf.“ Was er damit meint, führt er einige Sätze zuvor an: „Asoziale Elemente, Rinnsteinproletariat, Berufskriminelle u.a. Bodensatz der Gesellschaft.“
[97] Die Autorinnen werden nicht etwa unterschlagen; es gibt dort schlicht keine, was bei der Lektüre des Frauenbildes in der NA allerdings nicht weiter verwundert.
[98] Vgl. hierzu v.a. Jürgen Rieger: Wie können wir den Anteil von Vererbung und Umwelt bei der Intelligenz bestimmen?, in NA 1/78.
[99] Offensichtlich werden „Volk“ und „Rasse“ hier gleichgesetzt.
[100] Zugespitzt formuliert O. Scrinzi in NA 1/88: „Statt uns auf fragwürdige Mitbestimmungsexperimente einzulassen, sollten wir das wissenschaftlich Erkannte und Abgesicherte in die Tat umsetzen: die Förderung von sozial angepaßten, leistungswilligen, kämpferischen Menschen und die Entwicklung von Abwehrstrategien gegen jeden Sozialparasitismus; die Heranbildung von sozialen Eliten statt der Hochpäpplung von Subkulturen und leistungsverweigernden Randgruppen.“
[101] Jürgen Rieger behauptet in NA 1/85, dass Völker der Antike durch Überfremdung ausgestorben wären; das gleiche Schicksal würde durch viele Gastarbeiter nun dem „deutschen Volk“ drohen (vgl. Nachrichten in NA 3/4/91).
[102] In NA 1/74 empfiehlt Rieger jeder Familie, die keine Sozialhilfe empfängt, zur „Bestandserhaltung“ mindestens drei Kinder zu bekommen.
[103] Eine kleine, aber bezeichnende Nachricht berichtet in NA 1/74 von latenter Deutschenfeindlichkeit der in der BRD lebenden „Ausländer“.
[104] Der Vergleich erinnert fatal an die ‚Entartete Kunst‘ der Nationalsozialisten (und soll es wohl auch).
[105] Die „weiße Rasse“ wird im Verlauf des Artikels auch als „zivilisierte Menschheit“ bezeichnet.
[106] Diese „Elite“ solle allerdings nicht nur von „überdurchschnittlicher Begabung“ und Gesundheit sein, sondern auch von „gutem Charakter“, worunter Eigenschaften wie Nächstenliebe, Zusammengehörigkeitsgefühl, moralische Festigkeit und Unbestechlichkeit, Naturliebe und Kunstverständnis, Ausdrucksfähigkeit, Tüchtigkeit, Führereigenschaften, Energie, Verantwortungsbewußtsein gehörten.
[107] Es wäre ansonsten schwerlich machbar, die von Rieger errechnete Minimalkinderzahl (s.o.) von 3-4 zu erreichen, damit das „deutsche Volk“ nicht ausstürbe.
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