Hilfsschule

Die Hilfsschule im Nationalsozialismus

von Kirsten Knaack

3.3. Lohbrügge

Bis zum Groß- Hamburg- Gesetz vom 26. Januar 1937 gehörte Lohbrügge zum Landkreis Stormarn. Lohbrügge hatte 1938 mehr als 8 700 EinwohnerInnen, war ein Industriestandort und zuvor politisch hauptsächlich sozialdemokratisch eingestellt.
Bei den Kreistagswahlen am 17. November 1929 errang die NSDAP noch ein schwaches Ergebnis von 2,1% der Stimmen, die KPD 9,8% und die SPD 58,3%.
Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre stieg auch in Lohbrügge die Zahl der Arbeitslosen dramatisch an: 1929 waren von ca. 8 300 Einwohnern 370 erwerbslos, 1930 bereits 574, 1931: 936 Menschen, Anfang Januar 1932: 1 211, am 01. Juli 1932: 1 252 Menschen. Hinzu kamen massive ideologische Grabenkämpfe in der Gemeindevertretung. Bei den preußischen Kommunalwahlen am 12. März 1933 gewann die SPD in Lohbrügge mit ca. 45% den größten Stimmenanteil, die NSDAP kam auf 32,3%, die KPD auf 15,2%. Jedoch wurde der Gemeindevorsteher Curt Böhme (SPD) zum 30. März offiziell von seinem Amt beurlaubt. NSDAP- Gemeindevorsteher wurde Gravemeyer, er wurde jedoch nach internen Querelen von Josef Tondorf im Februar 1934 abgelöst.

[55] Vgl. zum gesamten Abschnitt: Perey, Hans- Jürgen: Lohbrügge- Vom Untergang einer stormarnschen Gemeinde, in: Kultur- und Geschichtskontor, S. 28-36

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